Growth Projekt
– Mütter gegen Gewalt –
Zeitungsinterview kurz vor der Premiere 2021
Statistisch gesehen wird jede vierte Frau mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Die Dunkelziffer ist weitaus höher, denn nicht jeder Vorfall wird zur Anzeige gebracht. Und psychische, ökonomische oder verbale Gewalt mit eingerechnet dürfte die Zahl der Frauen, die Gewalt durch den (Ex-)Partner erleben noch um ein Vielfaches höher sein. Zum eigenen Schutz und für ein selbstbestimmtes Leben ist in solchen Fällen eine Trennung und oftmals völliger Kontaktabbruch die beste Lösung.
Doch was, wenn das wegen gemeinsamer Kinder nicht möglich ist? Väter haben ein Recht auf Umgang mit ihren Kindern. Lösungen für Fälle, in denen dieses Recht ausgenutzt wird, um weiter Kontrolle über die Ex-Partnerin auszuüben, gibt es kaum. Behörden wie Jugendämter und Familiengerichte sind zu wenig geschult und blenden den Kontext der Gewalt häufig einfach aus.
Mütter und Kinder sind somit langfristig einer belastenden Situation ausgesetzt – oft ohne Aussicht auf Veränderung oder Hoffnung auf Unterstützung.
„Trennung Impossible“ hat zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen auf diese Thematik aufmerksam gemacht. Denn betroffene Mütter bleiben oft jahrelang ungehört – von Institutionen werden die gewaltvollen Strukturen aufrechterhalten und fortgesetzt. Gesellschaftlich bleiben viele der Frauen völlig unsichtbar – aus Angst vor weiterer Gewalt, aber auch aus Sorge um das Wohl der Kinder. Am 25.11.21 fanden die Geschichten, Gedanken und Forderungen dieser Mütter eine Bühne.
Regisseur*in Heinrich Horwitz hat gemeinsam mit den Schauspieler*innen diesen Geschichten in einer künstlerischen Übersetzung zu Sichtbarkeit verholfen und versucht, durch diese Herstorys einander gegenseitig zu empowern. Basierend auf Gesprächsprotokollen, die in Zusammenarbeit mit dem Projekt „Growth – Mütter gegen Gewalt“ entstanden sind, nahmen fünf Schauspieler*innen stellvertretend für die Betroffenen den Raum ein, der diesen Geschichten zusteht.
Mit: Oska Melina Borcherding, Melanie Witteborg, Rana Farhani, Tessa Hart und Rike Übermuth.
Gefördert vom Berliner Projektfond Urbane Praxis
Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen gibt es einen taz Talk der besonderen Art:
Zunächst finden die Geschichten von von Gewalt betroffenen Müttern eine Bühne. Die dokumentarische Theater-Performance T R E N N U N G IMPOSSIBLE basiert auf Gesprächsprotokollen von fünf Betroffenen. Regisseur:in Heinrich Horwitz verhilft gemeinsam mit fünf Schauspieler:innen diesen Geschichten mit einer künstlerischen Übersetzung zu Sichtbarkeit. Die Darsteller:innen nehmen – stellvertretend für die Betroffenen – den Raum ein, der diesen Geschichten zusteht. Ihren Sorgen, Gedanken und Forderungen.
Im Anschluss spricht Nicole Opitz (taz-Redakteurin für Gender, Familienpolitik, Geschlechtergerechtigkeit i.V.) mit Expertinnen über die Situation betroffener Mütter und darüber, was sich ändern muss.
Trennung impossible – ein taz Talk mit:
Jacinta Nandi, Kolumnistin und Autorin von „50 Ways to Leave Your Ehemann“ (Edition Nautilus).
Asha Hedayati, Rechtsanwältin für Familienrecht und Aktivistin in Sachen Gewaltschutz.
Stefanie Ponikau, stellvertretende Vorstandsvorsitzende bei Die MIAs – Mütterinitiative für Alleinerziehende und Mitglied im Bündnis Istanbul-Konvention.
Katja Musafiri, taz-Redakteurin und Vorstand bei Flamingo e.V., einem Netzwerk für geflüchtete Frauen und Kinder.
Die Performer:innen der Performance T R E N N U N G impossible sind
Jchj V. Dussel, Lena Whooo, Melanie Witteborg, Rike Übermuth und Zero Pilnik.
Regie: Heinrich Horwitz
Triggerwarnung: In der Vorstellung wird Gewalt gegen Frauen thematisiert.
Die Veranstaltung wird unterstützt von der Stiftung Alltagsheld:innen.
So können Sie live in der taz Kantine dabei sein
Die Teilnahme vor Ort ist nur mit einem im Voraus gebuchten kostenlosen Ticket möglich. Wir bitten Sie daher um eine Anmeldung über unten stehendes Ticketportal. Der Eintritt ist kostenlos.
Sicher dabei sein – Covid-Schutz in der taz Kantine
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